Krissi
Krissi
Vorstand &
Öffentlichkeitsarbeit

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig? 
Ich war 2012/13  im Lerato House bei TLF, eine Art Schutzhaus für Mädchen und junge Frauen. Ich habe mich damals vor allem um die Nachmittagsbetreuung der Mädchen gekümmert, von Unterstützung bei den Hausaufgaben bis hin zur Freizeitgestaltung, und habe zudem in der Anlaufstelle für obdachlose Frauen mitgearbeitet. Am meisten Spaß gemacht hat mir der Kontakt zu den Mädchen, die Gespräche über Gott und die Welt, und das Planen einer schönen Freizeitgestaltung für sie.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Ich kann einen Freiwilligendienst allen nur ans Herz legen. Es war eine Zeit, in der ich viel über mich gelernt habe und in der ich entschleunigt mich erst einmal orientierten konnte mit Blick darauf, was ich in und mit meinem Leben eigentlich machen will. Ich habe mich während der Zeit in Südafrika stark weiterentwickelt und vor allem mich auch verändert. Knapp 10 Jahre später ist es schwer zu sagen, was genau ich alles gelernt habe und was sich verändert hat, aber ich bin definitiv als ein anderer Mensch zurückgekommen. Was auf jeden Fall sehr prägend war, war das auf sich alleine gestellt sein, da habe ich definitiv viel an Selbstständigkeit gelernt. Sehr prägend bis heute ist auch, dass der Freiwilligendienst mir die Augen geöffnet hat für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema der Entwicklungszusammenarbeit (früher: Entwicklungshilfe) und mich für die Themen Rassismus und Kolonialismus sensibilisiert hat.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Was ich besonders schön an der Zeit in Südafrika fand war die Offenheit und Herzlichkeit für andere, was mir vor allem in Deutschland oft fehlt. Erfahrungen wie diese, versuche ich seit meiner Rückkehr in meiner Art und in meinem Alltag beizubehalten.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Bei den Friends bin ich vor allem bei der Organisation und Gestaltung unserer Bildungsseminare sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit dabei. Seit dem Freiwilligendienst liegt mein Schwerpunkt hierbei auf der Weiterentwicklung unserer Arbeit im Sinne einer Sensibilisierung für und kritischer Auseinandersetzung mit Themen wie Kolonialismus und Rassismus. Zudem kümmere mich darum, dass wir auch als Verein die digitalen Möglichkeiten der heutigen Zeit voll ausschöpfen.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Nach dem Freiwilligendienst habe ich Soziologie studiert und bin momentan wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Uni, wo ich mich ganz meiner Leidenschaft fürs Forschen widmen kann.

Was machst du gerne in deiner Freizeit? 
In meiner Freizeit schwinge ich gerne mein Tanzbein, vor allem zu Lindy Hop, ich nähe und fotografiere gerne, schwinge mich auf mein Radl oder spiele Spike Ball, gehe gerne ins Kino oder Theater und vor allem liebe ich es über Gott und die Welt zu philosophieren und über Politik zu diskutieren.

Mike
Mike
Öffentlichkeitsarbeit

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig? 
Ich war 2018/19 in Südafrika und habe in den TLF-Projekten Akanani und Isithebe gearbeitet. Bei Akanani habe ich die Morning Devotions und Night Outreaches, bei denen wir gemeinsam mit den obdachlosen Männern Andachten gefeiert und Frühstück bzw. Abendessen ausgegeben haben, mitorganisiert und die Lebensmittel eingekauft. Außerdem habe ich die obdachlosen Gemeindemitglieder beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen unterstützt und Kleidung an sie ausgegeben.
Im Projekt Isithebe lag mein Schwerpunkt darin, die festangestellte Mitarbeiterin im Personalbüro zu unterstützen. Wir haben uns gemeinsam um die Personalbetreuung der TLF-Mitarbeiter*innen gekümmert und Bewerbungsgespräche zum Besetzen offener Stellen organisiert und durchgeführt.

Was hast du in deinem Freiwilligendienst gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
In meinem Freiwilligendienst habe ich persönlich ganz viel dazu und über mich selbst gelernt. Durch den einjährigen Aufenthalt in Pretoria habe ich gelernt, mit neuen Situationen umzugehen und sie zu bewerkstelligen. Ich bin selbstbewusster geworden und gehe seitdem offener und mit weniger Vorurteilen auf mir fremde Menschen und Kulturen zu. Außerdem habe ich durch die Zeit in Südafrika auch einen anderen Blick auf mein gewohntes Leben in Deutschland bekommen, da ich vermeintlich selbstverständliche Dinge besser zu schätzen weiß.
Während meines weltwärts-Jahres habe ich auch zum ersten Mal nicht mit meinen Eltern sondern mit anderen Freiwilligen unter einem Dach gewohnt, wodurch ich nochmal viel eigenständiger geworden bin.
Fest steht, dass mich der weltwärts-Freiwilligendienst in gewisser Weise für immer prägen und beeinflussen wird, denn in Südafrika habe ich fürs Leben gelernt. Ich habe unendlich tolle Erfahrungen gemacht, aus unbekannten Situationen gelernt und ein bis dahin unbekanntes Land in mein Herz geschlossen. Einen Freiwilligendienst über das weltwärts-Programm kann ich jedem nur empfehlen, da es eine einmalige Zeit ist, ich mich in einem sozialen Projekt engagieren und einen kleinen Beitrag zum Austausch und der Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen leisten konnte.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Ich kann mich gar nicht auf ein bestimmtes schönstes Erlebnis beschränken. Besonders beeindruckt hat mich aber die Offenheit der Menschen und die kulturelle Vielfalt Südafrikas, die ich zum Beispiel beim Heritage Day, bei der Hochzeit meiner Arbeitskollegin in Eswatini (Swaziland) oder auch bei der täglichen Arbeit bei TLF erleben durfte. An diese Momente versuche ich mich mein Leben lang zu erinnern.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Bei den Friends bin ich aktuell vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit aktiv. Ich betreue zum Beispiel die Friends-Website und kümmere mich gemeinsam mit einigen anderen Friends um die Social Media-Kanäle wie Instagram und Facebook. Zudem versuche ich mich in die Mitgestaltung unserer Seminare einzubringen.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Ich bin als kaufmännischer Mitarbeiter bei einem Stromnetzbetreiber tätig. Dort arbeite ich in einem Projekt, welches sich mit dem Management von Engpässen im Strom befasst und damit zum besseren Gelingen der Energiewende beitragen soll. Neben der Arbeit absolviere ich gerade eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt.

Emilia
Emilia
Öffentlichkeitsarbeit

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig? 
Ich war 2018/19 im Inkululeko Community Centre und habe dort vor allem tagsüber bei der Betreuung der Kinder im Kindergarten geholfen – Assistenz im Unterricht, Freizeitgestaltung, Organisation von Ausflügen und kreativen Aktionen. Manchmal habe ich mit einer anderen Freiwilligen zusätzlich nachmittags eine Art Spieleangebot für Schulkinder gemacht. In den Schulferien habe ich außerdem bei der Planung des Ferienprogramms für Schulkinder des Projektes Vana Va Hina geholfen.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Ich würde meinen Freiwilligendienst als erstes großes einprägsames Erlebnis in meinem Leben beschreiben. Nicht nur war es spannend, mich meinen bisherigen eigenen Grenzen zu stellen. Neben unglaublich schönen, witzigen und emotionalen Begegnungen mit Menschen habe ich vor allem gelernt, andere Perspektiven auf herrschende Weltbilder an- und einzunehmen, gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen und geduldig zu sein. Einen Freiwilligendienst würde ich deshalb allen empfehlen, die neben Bock auf persönliche Entwicklung und ne tolle Zeit auch bereit sind, sich intensiv mit globalen Machtverhältnissen und ihrem eigenen Beitrag dazu auseinanderzusetzen.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Mein schönstes Erlebnis war die Erkenntnis ab einem bestimmten Zeitpunkt, während ich so zur Arbeit lief, dass ich mich an diesem Ort, weit weg von meinem bisherigen Zuhause, zu Hause fühlte und Menschen als echte Freund*innen bezeichnete.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Hauptsächlich bin ich in der Öffentlichkeitsarbeit (Instagram) dabei. Ich versuche aber auch, bei der inhaltlichen (und kulinarischen :D) Gestaltung der Bildungsseminare zu helfen, da mir der Austausch mit den nächsten Freiwilligen sehr viel Spaß macht und ich die Lerninhalte dort sehr wichtig finde.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Seit meinem FWD studiere ich Kultur- und Nachhaltigkeitswissenschaften.

Was machst du gerne in deiner Freizeit? 
Am liebsten würde ich den ganzen Tag nur in unserem Schrebergarten gärtnern, Linoldrucke drucken, Oboe spielen (oder Saxofon lernen!), ausgefallene Gerichte kochen und mit Freund*innen Utopien entwerfen.

Laura
Laura
Finanzen weltwärts-Programme

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig?
Ich war damals mit der zweiten Weltwärtskohorte (2009/2010) bei TLF. Dort habe ich das Projekt “Vana Va Hina” (übersetzt: Unsere Kinder) zusammen mit anderen Menschen von den theoretischen Überlegungen in die Praxis umgesetzt. Der Kickstart beinhalte damals die Frage, wie Kinderrechte Kindern im Schulalter bestmöglich veranschaulicht werden können. Dies haben wir schließlich über Kunst-, Sport- und gewöhnliche soziale Aktivitäten realisiert, was super viel Spaß machte – für die Kinder und auch mich!

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
In einer anderen Kultur lebend habe ich erst einmal gelernt zu beobachten und interessierend, aber nicht wertend, Fragen zu stellen. Dies baute mir sehr schnell wichtige Vertrauensbeziehungen auf, die teilweise noch 11 Jahre später intakt sind. Ich konnte so Südafrika in seiner Vielfalt besser verstehen lernen, aber natürlich auch meine bisherige Sozialisation und die deutsche Kultur kritisch hinterfragen und begreifen. Dieser Perspektivwechsel hat mich in meiner weiteren Entwicklung sehr positiv geprägt (a la “viele Wege führen nach Rom”) und ich kann dies jeder Person – jung oder alt – weiterempfehlen.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Bei mir gab es keinen Schlüsselmoment, sondern viele Erlebnisse, die mich prägten: Unterschiede in der Kindererziehung, Glaubensfragen, Rassismusbeobachtungen, Auswirkungen von Kolonialisierung und Kapitalismus: sozialen Disparitäten etc. Viele Dinge habe ich erst im Laufe der Zeit “verstanden”. Es waren wie verschiedene Puzzleteile, die langsam zusammen ein buntes Bild ergaben und mich als Person bereicherten. Ich schaue heute wacher auf die Welt!

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Bei den Friends bin ich nun schon seit ein paar Jahren im Finanzteam der beiden Weltwärtsprogramme. Dies bedeutet primär Überweisungen zu tätigen und die Belegliste zu führen. Für das Süd-Nord Programm kümmere ich mich auch die finanzielle Konzeptionalierung und Beantragung von Fördermitteln.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Seit April 2018 promoviere ich in der angewandten Verhaltensökonomie. Die ganz allgemein Frage ist wie Menschen unter Unsicherheit finanzielle Entscheidungen treffen und welchen Einfluss dies hat. Klingt trocken, macht aber Spaß. Ein Ende könnte bald in Sicht sein… hehe!

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Super viel: Schlafen, Lesen/Podcasts hören, Menschen beobachten und mit ihnen interagieren, über die Welt philosophieren, Berge erklimmen, meinen Puls beim Sport hochtreiben etc. Langweile ist mir ein Fremdwort.

Arne
Arne
Rückkehrprojekte
Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig?
Ich war 2017/2018 in Südafrika. Mit Freude und Begeisterung war ich Teil des Inkululeko Communtiy Centre in Salvokop.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen? 
Das Lernen, das Realisieren und das Gefühl, dass es zu einem hohen persönlichen Gewinn beigetragen hat, beginnt nach der Rückkehr zu Hause, wenn alle Erfahrungen mit dem gewohnten persönlichen Kontext verglichen werden können. Mein Freiwilligendienst war der Startschuss, meines internationalen Interesses und meinem Willen, menschliche, politische, wirtschaftliche und affektuell behaftete Vorgänge besser zu verstehen. Ich glaube, dies ist meine größte persönliche Errungenschaft.
Ja, ich lege es euch ans Herz, ein weltwärts Jahr zu erleben.
   
Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Mein schönstes Erlebnis war der Erfolg zweier Projekte, die wir als Team im Centre planten und dann umsetzen konnten. Südafrika ist sehr vielschichtig in jeglicher Hinsicht. Das Land ist sehr divers. Und genau diese Diversität hat mich sehr überrascht.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Ich bin hauptsächlich für das Rückkehrprojekt verantwortlich. In letzter Zeit habe ich aber auch den generellen Austausch zwischen TLF und Friends unterstützt, bei der Freiwilligenauswahl mitgewirkt und auch zur Süd-Nord Sparte beigetragen.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Ich studiere Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum.

Was machst du gerne in deiner Freizeit? 
Ich liebe und lebe Badminton als Jugendtrainer und Spieler, verbringe Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie, engagiere mich bei den Friends, bei der DKMS und bei Climbing for Change.

Ina
Ina
2. Vorstand (Schriftführung), diverse Tätigkeiten rund um den Verein
Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig?
2012/13 Vana va Hina
 
Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Ich habe in erster Linie viel über mich selbst gelernt: über mein Leben in Deutschland, meine Privilegien, wie ich sozialisiert wurde und wo meine Grenzen sind. Außerdem habe ich gelernt, zu improvisieren und flexibel auf Umplanungen zu reagieren. Auch mit wenig Mitteln lässt sich z.B. ein schönes Programm für Kinder zusammenstellen.

Ich würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Es gibt auch Kritikpunkte,  aber es war eine tolle Möglichkeit, zu erfahren, wie Menschen weit weg von Zuhause leben und wie es ist, selbst in diesem Kontext eine Zeit leben zu dürfen. Ich habe von diesem einen Jahr sehr viel mitnehmen können und mich persönlich weiterentwickelt, wovon ich bis heute profitiere.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Es gab viele schöne und unvergessliche Momente: spannende Menschen, die mir begegnet sind, tolle Reisen und Veranstaltungen und paßige Momente mit den Kindern.

Geprägt haben mich die Lebensfreude und Gelassenheit vieler Menschen, die Musik und die Sonne! Außerdem die wunderschöne Natur. Den Aufstieg zum Tafelberg und den Blick von dort werde ich nie vergessen, ebenso wenig die Zeit in den Drakensbergen.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?    

  • Seit 2017 2. Vorstand (Schriftführung)
  • Dazu gehören: Vereinsadministration, Organisation von Treffen, Öffentlichkeitsarbeit
  • Außerdem: Führen von Bewerbungsgesprächen, inhaltliche Planung und Durchführung von Seminaren zur Vor- und Nachbereitung, Betreuung der weltwärts-Süd-Nord-Freiwilligen in Rotenburg (Wümme), Niedersachsen, inhaltliche Planung und Durchführung des Ankunfts- und Ausreiseseminars in Deutschland

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Ich arbeite als Sales- & Productmanager beim nachhaltigen Reiseveranstalter “Reisen mit Sinnen” in Dortmund. Meine Destinationen sind die Azoren, die Kanaren und Madeira.

Was machst du gerne in deiner Freizeit? 
Reisen, mich für Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Tierschutz interessieren, reiten, Fitness, Konzerte besuchen, vegan/vegetarisch kochen

Anna
Anna
Datenschutzbeauftragte

Wann warst du in Südafrika? Welches Projekt?
Ich war mit dem Jahrgang 2015/2016 in Südafrika und im Lerato House tätig.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Große Lernfaktoren waren zum Einen natürlich die Arbeit bei TLF und konkret im Projekt, zum anderen auch die Wohngemeinschaft mit den anderen Freiwilligen. Es fällt schwer, das “Erlernte” zusammenzufassen, weil ich durch den Freiwilligendienst so geprägt und gewachsen bin und sich konkretere Punkte kaum herausfiltern lassen.
Herauszustellen ist aber auf jeden Fall, dass ich durch den Freiwilligendienst viel selbstständiger und eigenverantwortlicher geworden bin. Manche Dinge und Herausforderungen (z.B. Wohnsituation, Leben in der Stadt und Konfrontation), bei denen ich vorher sehr daran gezweifelt hätte, ob sie schaffbar sind, wurden durchgezogen und mal gemeistert oder auch nicht – in beiden Fällen habe ich dazugelernt. Durch die wöchentlichen Devotions bei TLF und die Teamarbeit im Lerato House durfte ich ein Gemeinschaftsgefühl erleben, was ich so bisher nicht gekannt hatte.
Bis heute würde ich meinen Freiwilligendienst als das prägendste Erlebnis in meinem Leben beschreiben. Ich bin sehr dankbar und glücklich über diese Zeit, ohne die ich nicht die Person wäre, die ich jetzt bin.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Mein schönstes Erlebnis war die Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls im Lerato House und bei TLF. Nach einer gewissen Zeit hatte ich das Gefühl, in Pretoria und bei den Menschen zu Hause zu sein. Das fing schon damit an, dass ich auf meinem Arbeitsweg immer die gleiche Frau getroffen habe und sich eine echte Freundschaft entwickelt hat. Konkret sind mir zwei Ausflüge mit allen Mädchen und dem Team, die infolge eines Zeitungsartikels mit Spenden aus meinem Heimatlandkreis finanziert wurden, in Erinnerung geblieben. Wir waren einmal in einem Wasserpark und zuletzt in einem Freizeitpark bei Johannesburg. An beiden Tagen sind aller aufgeregt und aufgekratzt und auf dem Rückweg super erschöpft, aber glücklich über die gemeinsame Zeit, ins Auto gestiegen.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?
Ich bin als Datenschutzbeauftragte zuständig für den rechtmäßigen Umgang der Daten unserer Freiwilliger und Mitglieder. Dafür erstelle ich gemeinsam mit der AG Datenschutz entsprechende Hinweise und Einwilligungen. Bei den Seminaren übernehme ich manchmal kleinere Einheiten wie z.B. Pilates-Entspannungsübungen.

Was machst du aktuell?
Seit meinem FWD studiere ich Jura in Göttingen und befinde mich nach Ablegung des ersten Staatsexamens im letzten Semester. Nächstes Jahr starte ich das Referendariat.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich gehe sehr gerne wandern, ob im Harz, Taunus oder einfach sonntags im Stadtwald in Göttingen. Mal mit mehr, mal mit weniger Begeisterung bin ich HSV-Fan und schaue gern, mal weniger gern Fußball mit einem kühlen Bierchen.

Lynn
Lynn

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig?
Ich war von 2018/19 in Südafrika und habe dann nochmal verlängert und musste 2020 auf Grund der Corona-Pandemie zurück nach Deutschland. Während dieser Zeit war ich im Potter’s House tätig. Das ist ein Schutzhaus für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Ich war dort vor allem für die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag zuständig. Morgens war ich Teil des Outreach-Teams, die verschiedene Orte in der Stadt aufgesucht haben, wie etwa eine Obdachlosen-Unterkunft. Ich bin aber auch manchmal einkaufen gefahren oder habe andere Aufgaben übernommen, die anstanden. In den Ferien habe ich mich am Holiday Programme beteiligt.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Ich würde jedem empfehlen einen Freiwilligendienst zu machen! Während dieser Zeit konnte ich mich nochmal ganz neu kennen lernen. Es war total interessant sich in einem neuen und geschützten Rahmen auszuprobieren und dabei so viele tolle Menschen an seiner Seite zu haben. Die Zeit hat mir aber auch den Ansporn gegeben mich mehr mit globalen Zusammenhängen zu beschäftigen und meine eigenen Privilegien kritisch zu hinterfragen. Ich kann sagen, dass bei mir viele Prozesse angestoßen wurden, die noch lange nicht zu Ende sind.

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Da kann ich kein einzelnes Erlebnis herauspicken. Es war die Gesamtheit der Erfahrungen, die die Zeit zu so etwas besonderem gemacht hat. Aber ganz klar spielen die Menschen, die ich kennen lernen durfte, eine besonders große Rolle. Damit meine ich auf der einen Seite Kolleg*innen und Freund*innen, die ich dort neu kennen lernen durfte, aber auch die anderen Freiwilligen, die diese Zeit geprägt haben.
Was mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist die Herzlichkeit und Offenheit, mit der mir begegnet wurde und der Stolz auf die eigene Kultur. Was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, ist das singen. Dahingehend hat Südafrika eine neue Begeisterung geweckt, der ich zwar eher schlecht als recht, aber mit viel Freude nachgehe.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Da ich während der Corona-Pandemie zurück gekommen bin, habe ich noch keine festen Aufgaben übernommen, ich hoffe aber, dass ich mich bei dem neuen Jahrgang mehr einbringen kann.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?   
Ich schließe grade mein Studium als Rehabilitationspädagogin ab, nachdem ich als Erzieherin in einer Kita gearbeitet habe. Aus diesem Grund bin ich grade auf der Suche nach einem neuen Job.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
In meiner Freizeit findet man mich meistens an meiner Nähmaschine vertieft, während ich mir mal wieder was schönes zum anziehen nähe. Abgesehen davon bin ich gerne unter Freund*innen oder kümmere mich um eine meiner gefühlt 800 Pflanzen und versuche sie davon abzuhalten ihre Blätter abzuwerfen.

Resa
Resa
Betreuung der Freiwilligen bezüglich Spendenkreise

Wann warst du in Südafrika? In welchem Projekt warst du tätig?
Ich war nach meinem Abitur im Jahrgang 2015/16 in Pretoria. Meine Tage waren zwischen Akanani und dem Potters House aufgeteilt: An zwei Nachmittagen habe ich das Homework-Center für die Kinder der Frauen übernommen, die restliche Zeit habe ich für obdachlose Männer unter anderem Mahlzeiten zubereitet und ausgeteilt, bei Bewerbungen und Vermittlungen für Bewerbungsgespräche unterstützt und zu Ärzten vermittelt.

Was hast du in deinem FWD gelernt? Würdest du ihn weiterempfehlen?   
Ich würde einen FWD auf jeden Fall weiterempfehlen! Den Lerneffekt hat man in jeder Lebenssituation: Für mich war es das erste Mal wohnen außerhalb meines Elternhauses, mein erster „Umzug“, das erste Mal in einer völlig fremden Umgebung leben, das erste Mal Vollzeit arbeiten. Vor wenigen Wochen noch die Schulbank gedrückt, fühlte ich mich plötzlich sehr erwachsen.
Ich habe gelernt, ein selbstständiges Leben zu führen und die Privilegien, in denen ich aufgewachsen bin, wertzuschätzen. Es war ein unglaublicher Prozess der Selbstfindung, austesten von persönlichen Grenzen und ablegen von alten Denkmustern. Natürlich ist nicht immer alles gut gelaufen, aber auch das gehört dazu!

Was war dein schönstes Erlebnis in Südafrika? Hat dich etwas geprägt/überrascht? 
Mein schönstes Erlebnis kann ich nicht nennen – es ist die Gesamtheit aller Erfahrungen. Überrascht hat mich die Kälte im Winter (selten hab ich so gefroren!) und die Gottesdienste, die ganz anders als die deutschen sind. Es wird laut gesungen, getanzt, die Gemeinschaft gefeiert. Und die Natur! Als Draußen-Mensch habe ich die Vielfältigkeit der Landschaft und Tierwelt in vollen Zügen genossen.

Was ist deine Aufgabe bei den Friends?   
Nach meiner Rückkehr aus Pretoria bin ich aktiv geblieben, um zukünftigen Freiwilligen die gleichen Möglichkeiten zu bieten, wie ich sie hatte.
Zunächst habe ich bei der Auswahl der Freiwilligen unterstützt und Seminare mitorganisiert und durchgeführt. Zwischenzeitlich war ich für die Quartalsberichte zuständig, nun kümmere ich mich um die Betreuung der Freiwilligen in Bezug auf Spendenkreise.

Was machst du aktuell (Studium, Arbeit etc.)?
Nach über fünf Jahren im Rettungsdienst bin ich nun im Studium für Tiermedizin gelandet und möchte später in die Heimtiermedizin.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Meine Hauptaufgabe neben dem Studium ist die Arbeit in einem Verein für den Schutz von Stadttauben. Außerdem gehe ich gerne zum Sport, entdecke die Welt und trinke ein frisches Feierabendbier mit Freunden.